Kann ich Covid vorbeugen?

Wir sind jetzt im Jahr zwei mit Covid. Jeder wünscht sich das Leben davor zurück. Es soll einfach vorbei sein. Gleichzeitig nimmt eine nicht greifbare Angst zu und lässt uns Dinge tun und sagen, die wir normalerweise weit von uns weisen würden.

Vielleicht vorweg, ich hatte Covid, und ich bin geimpft.

Was mir in der ganzen Diskussion rund um das Virus fehlt, ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Was kann ich konkret  machen, ausser mir die Hände zu waschen, eine Maske zu tragen und auf Abstand zu achten. Uns wird suggeriert, dass wir ohne Hilfe von aussen machtlos sind. Das Gefühl von Fremdbestimmung löst bei mir von jeher massiven Widerstand aus. Also habe ich mal nach dem Zusammenhang von Covid und dem Einfluss auf unsere Darmflora geschaut, weil essen muss jeder. Warum dann nicht so, dass ich es mir gut tut.

Ich hab  mich durch diverse Studien gewühlt, und auch wenn das schon ein halbes Jahr her ist, vermutlich gibts jetzt nur noch mehr davon. Das Virus ist hier, um zu bleiben. Wir müssen damit umgehen. Punkt.

In meinem Umfeld gibt es einige Menschen die sowohl nach der durchgemachten Erkrankung als auch nach der Impfung noch nicht wieder ihre volle Leistungsfähigkeit erreicht haben. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Long Covid ist echt.

Wir sind so empfänglich für dieses Virus, weil es an einen Rezeptor andockt, den 150 verschiedene Zelltypen aufweisen. Er ist in unserem Körper weit verbreitet. Und im Falle von Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes oder anderen chronischen Erkrankungen reguliert unser Körper die Rezeptordichte hoch. Wir sind besonders empfänglich dafür.

Aber wir sind nicht hilflos. Jeder von uns ist mit einem Immunsystem ausgestattet, das weiss, wie man Eindringlinge von aussen bekämpft. Mehr als 50 % unserer Lymphknoten befinden sich in der Darmwand, daher mein Interesse an dem Einfluss von Covid auf unser Microbiom. 

Das Microbiom eines Menschen ist sehr individuell zusammengesetzt und so eindeutig wie ein Fingerabdruck. Man kann daran ablesen was wir essen, wo wir leben und mit wem wir uns umgeben. 

Die gute Nachricht ist, dass wir die bakterielle Besiedelung unseres Darmes beeinflussen können. Die schlechte Nachricht ist, es geht nicht so wahnsinnig schnell, mit Pillen, Drinks und Pülverchen is da nix. Kurz- es gibt keine Shortcuts.

Ja, du kannst dir Bakterien in Pillenform besorgen und einnehmen. Wenn du denen allerdings nicht das richtige Umfeld bietest, sind sie auch ganz schnell wieder weg – rausgeschmissenes Geld.

Ich selbst esse für mein Leben gern und bin ein echter Nerd, wenns ums Kochen geht. Gesundes Essen, das nicht schmeckt, lass ich stehen. Und leider führt kein Weg daran vorbei, selbst zu kochen.

Uns ist allen klar, dass Antibiotika auf unseren Darm wirken. Das Virus führt zu einer noch nachhaltigeren Veränderung der Darmflora. Ergo: wir müssen dafür sorgen, das unser Darm möglichst gut funktioniert, um im Erkrankungsfall die besten Ausgangsbedingungen zu haben, dass sich das Microbiom schnell erholt. Warum ist das so wichtig? Wenn die Verdauung nicht funktioniert, geht auch sonst nicht viel. Es kommt zu entzündlichen Darmschleimhautveränderungen, und die Versorgung des gesamten Körpers leidet darunter.

Der beste Schutz oder die beste Vorsorge ist eine grosse Variationsbreite von pflanzlichen Lebensmitteln. Alle Pflanzen sind bakteriell besiedelt, und wir essen die Bakterien natürlich mit. Unserem Microbiom tut das sehr sehr gut. Die Bakterien, die uns zuträglich sind, ernähren sich vorwiegend von Ballaststoffen, die nun mal nur in Pflanzen zu finden sind.  Die Menschen mit dem gesündesten Darm nehmen pro Woche ca. 30-40 unterschiedliche Pflanzen zu sich. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle ob du vegan, vegetarisch oder omnivor lebst. Die Pflanzenvariationsbreite ist entscheidend.

Fazit: Maske, Abstand, Hände waschen und Augen auf beim Essen.