Was würdest du dir verordnen?

Aus einer Laune heraus habe ich mal eine meiner Patientinnen gebeten, sich selbst eine Wohlfühlverordnung zu schreiben. Sie hatte in kurzer Zeit viele Veränderungen durchgemacht und brauchte Zeit zum Durchatmen. Sie war einfach leer. 

Ich kenne das von mir selbst auch. Wenn ich so richtig platt bin, werde ich depressiv und ängstlich. Da hilft keine Meditation oder sonstige Innenschau. 

Für mich sieht das meist so aus: zeitig ins Bett gehen, wir reden von Bettzeit zwischen 19 und 20Uhr!!!, zu Essen gibt’s Kartoffelpuffer und vielleicht noch ein bisschen mit einer Netflixserie abhängen. Hauptsache es ist so anspruchslos, dass nicht eine meiner Hirnzellen beansprucht wird. Wenn’s gut läuft, ist meine Welt am nächsten Tag wieder bunt.

Meine Patientin fing an aufzuzählen, was sie gerne tun würde. Jeder Satz begann mit „ Ich würde gerne XYZ, ABER..“ Und dann folgte eine ganze Litanei, warum das nicht möglich war. Es ging um so simple Dinge wie ein Wannenbad… Nachdem wir das drei – oder viermal durchgespielt haben, konnte ich nicht anders. Ich musste sie auf ihr Selbstsabotageprogramm aufmerksam machen. Ihr war das gar nicht aufgefallen, weil sie das immer so gemacht hat und auch so mit sich umging – schlecht. 

Sie hatte keinen Respekt vor sich selbst und ihren Bedürfnissen. Die erschienen ihr vernachlässigbar. Und dann hat sie sich gewundert, warum sie so müde und leer war. 

Der Punkt ist, wenn ich mich selbst nicht achte, bekomme ich auch keine Achtung von den Menschen um mich rum. Die gehen dann mit mir genauso schlecht um. Es steht in grossen Buchstaben auf meiner Stirn, dass ich das erlaube. Das kann jeder lesen. Energie lügt nicht.

Am Ende hat sich dann doch regelmässig was gegönnt und sich gepflegt, vielleicht das erste Mal in ihrem Leben. Und für mich war es wunderschön zu sehen, wie sie aufgeblüht ist. 

Ich hab mich gewundert, wieso ich so einen Artikel schreibe. Aber dieser ganze Covidwahnsinn geht mir echt an die Substanz. Lasst euch nicht irre machen!!!

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